Freundschaft mit Christus und in Christus als unser Ideal und unsere Grundhaltung gegenüber dem Leben und den Menschen – das war das Motto der V. Welt-Ultreya[1], zu der vom 4. bis 6. Mai 2017 mehr als 9.000 Menschen aus der ganzen Welt in Fatima, Portugal versammelt waren, um in Gemeinschaft Freude und Mut für die Mühen des Alltags zu tanken.

Anlässlich des 100. Geburtstags von Eduardo Bonnín, eines der Gründerväter der Cursillo-Bewegung aus Mallorca, wurde derer gedacht, die seit den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Methode entwickelt haben, mit der Menschen zu einem neuen, erfüllten Leben finden können, das der Liebe Gottes vertraut.

Zu diesen Persönlichkeiten zählen auch der damalige Bischof von Mallorca, Juan Hervás, der spanische Priester Sebastián Gayá, und P. Josef García Cascales, der den Cursillo zuerst in Österreich und dann in mehreren mitteleuropäischen Ländern eingeführt hat.

Ihnen allen war gemeinsam, dass sie es verstanden, herzliche Freundschaften zu pflegen, Freude und Begeisterung zu verbreiten, die aus der frohen Botschaft des Evangeliums und aus der Geschwisterlichkeit kommt – einer Haltung, die auch in schweren Zeiten trägt, immer wieder ansteckend wirkt und einen Grundton der Freude ins Dasein bringt.

„Die Methode des Cursillo besteht in der Freundschaft zwischen den Menschen“, betonte daher auch Yvonne Carrigan, Vorsitzende des Weltsekretariats der Cursillo-Bewegung von 2009 bis 2013.

Aktueller denn je ist die Frage, wie wir Menschen erreichen können, die den liebenden Gott nicht kennen, den barmherzigen Vater, und die nicht von der Freundschaft wissen, die Gott allen Menschen anbietet.

Es wurde ein buntes Fest der Freude in den Farben der Gnade.

DE COLORES![2]
Cristina

[1] Das Wort Ultreya ist ein Pilgergruß. Es leitet sich aus dem lateinischen “ultra eia” her und heißt „Vorwärts, lasst uns weitergehen“.

[2] DE COLORES bedeutet “bunt”, “farbenprächtig” und ist ein Symbol für die Vielfalt der Gnade, dank der Menschen das Leben genießen und ihre Begabungen freudig in den Dienst der Gemeinschaft stellen können.

Diözese Graz-Seckau und steirische Caritas erreichen Ziel von 1.000 Grundversorgungsplätzen – Bischof Krautwaschl und Caritasdirektor Küberl: Suche nach Quartieren geht weiter – 15.12.2015

Graz, 15.12.2015 (KAP) Die Katholische Kirche in der Steiermark hat 1.000 Plätze für Asylsuchende geschaffen. Das gab die Diözese Graz-Seckau in einer Aussendung bekannt. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Kraftanstrengung von Diözese und Caritas. Seit Beginn des Projekts, noch unter Bischof Egon Kapellari im Oktober 2014, konnte die Zahl der Grundversorgungsplätze vervierfacht, die Zahl der Quartiere um das beinahe Zehnfache auf 53 erhöht werden. Weitere Quartierplätze seien zudem für die kommenden Wochen in Planung, hieß es. Die Betreuung der Asylsuchenden werde von der Caritas der Diözese gewährleistet.

Bischof Wilhelm Krautwaschl und Caritasdirektor Franz Küberl zeigten sich in einer Stellungnahme dankbar für das bereits Erreichte und riefen zugleich zu weiteren Anstrengungen und zur Schaffung weiterer Quartiere auf. Bischof Krautwaschl: „Ich danke allen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen in den Pfarren, Orden, und der Caritas, die mitanpacken, um Flüchtlingen eine Herberge zu geben. Sie sind, wie Papst Franziskus sagt ‚Oasen der Barmherzigkeit‘ und machen Christus, der als Kind auch ein Flüchtling war, sichtbar.“

Caritasdirektor Küberl mahnte ein, dass man sich auch in der gegenwärtigen Situation immer vor Augen halten müsse, „dass nicht Massen von Flüchtlingen nach Österreich kommen, sondern Menschen mit individuellen Schicksalen“. Jeder einzelne Platz in guter Betreuung schaffe Hoffnung auf gelingende Integration und auf Zukunft.

Erich Hohl, Integrationsbeauftragter der Diözese, und Franz Waltl, Bereichsleiter für Menschen in Not der Caritas Steiermark, unterstrichen in der Aussendung das gute Zusammenwirken von Caritas, Bischöflichem Ordinariat, Pfarren, Orden, Gemeinden und Land.

Durch diese Frage wird deutlich, dass wir mit unseren Mitmenschen in einem lebendigen Beziehungsgeflecht verwoben sind. Wegweiser sind im Idealfall eindeutig, schließen aber die Diskussion über das anzustrebende Ziel und die Routen, die zu diesem führen, nicht aus. Und wie es beispielsweise im Gebirge je nach Schwierigkeitsgrad eines Bergführers bedarf, so dürfen wir uns fragen, wem wir diesen Dienst leisten können. Menschen, denen der Durchblick auf das Wesentliche fehlt, begegnen uns nahezu täglich. Sie können vor lauter möglichen Zielen das eigentliche nicht im Blick behalten. Ihr Interesse wendet sich von einem Ziel dem nächsten zu. Das, was momentan „in“ ist, wird als erstrebenswert erachtet.
Deshalb sind wir aufgerufen , an einem als wertvoll erkannten Ziel festzuhalten (vgl. „Ideal“) und auch unseren Mitmenschen, mit denen wir unterwegs sind, als Wegweiser auf dieses Ziel hin zu dienen. Das gilt im Hinblick auf unsere Familien und Freundschaften, aber auch in Richtung öffentlicher Meinung in Gesellschaft, Politik und Kirche. Gerade hier sind verbindliche Wegweiser (vgl. „Rückgrat“) unerlässlich für das Gelingen des Lebens.

Das ist eine Bildunterschrift / copyright Herr teste 2013

Das ist eine Bildunterschrift / copyright Herr teste 2013

Wegweiser erinnern in ihrer Konstruktion mit dem senkrechten Pfahl und der richtungsweisenden Quertafel an das Kreuz. Damit führen solche Wegweiser – oft mehr unbewusst als bewusst – in die Nähe dessen, der über sich sagen kann: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14, 6). Er ist nicht nur Wegweiser, er ist der Weg, der uns ans Ziel, in die Arme des wartenden Vaters führt (Lk 15).
Vergleiche auch die Emmaus-Erzählung (Lk 24, 13-35): Verunsichert und suchend sind die beiden Jünger auf dem Weg. Da gesellt sich zu  ihnen der unerkannte Weggefährte. Indem er ihnen im Gespräch behutsam die Schrift erschließt, findet er Zugang zu ihren Herzen und weist ihnen den Weg.
Es ist die Erfahrung, dass Gott mit auf dem Weg ist. Er bewahrt uns vor Abwegen und lässt uns an Kreuzungen die rechte Wahl des Weges treffen. Wir sollen daher bitten: „Bleib bei uns, Herr …! Sei uns Wegweiser und Weg!“ Gehen wir den Weg mit IHM, dann sind wir nicht nur Wegweiser, sondern …

Cursillo unterwegs – vom 14. – 17. August 2014 / Stift Seitenstetten im Mostviertel – 03.09.2014

 

„Ich kann nur eins sagen – urgewaltig – was da über mich (und ich denke alle anderen stimmen mir zu) über uns Dank euch gekommen ist!“

…. so schreibt mir ein Teilnehmer wenige Tage nach unserem ersten „Wandercursillo“. Dieser Cursillo war wirklich anders. 10 Teilnehmer aus ganz Österreich und dem angrenzenden Bayern, zwischen 47 und 80 Jahre alt waren unsere Teilnehmer und neben unseren ältesten Teilnehmern habe ich 50 Jähriger am Berg ganz schön alt ausgesehen – muss ich ehrlich zugeben. Aber von Anfang an….

Unser Basislager war das Stift Seitenstetten mit seinem wunderschönen Rosengarten, dort sind wir auch am ersten Abend in den Cursillo eingetaucht. Viele der TeilnehmerInnen haben irgendwann in Ihrem Leben schon Mal an einem Cursillo teilgenommen, bei manchen war es 40 Jahre her, bei anderen nur wenige Jahre, aber es waren auch „Neue“ dabei.

Nach dem ersten Impuls „Erkenne Dich selbst“ konnten sich die Teilnehmer im Labyrinth des Rosengartens auf dem Weg zu Ihrer Mitte machen. Bei sommerlichen Temperaturen lauschte man anschließend unter Bäumen dem Gleichnis des wartenden Vaters. Dann war die erste Nachtruhe angesagt – schließlich stand uns ein anstrengender Tag bevor.

Der erste Tag war ein „Wunder“ für uns – schlechtes Wetter war angesagt, doch in der Früh strahlte die Sonne über unseren Köpfen und wir machten uns auf den ca. 15 Km weiten Pilgerweg zur Wallfahrtskirche auf dem Sonntagberg – auf über 700 Meter Höhe mussten wir „klettern“, in den Pausen unter schattigen Bäumen und neben Kapellen oder Kreuzen hörten wir die Impulse zum Thema Gnade und Glaube. Oben am Sonntagberg hat man einen atemberaubenden Weitblick bis ins Waldviertel, ins Mühlviertel und bis nach Linz. Nach einem gemeinsamen „Großer Gott wir loben Dich“ in der Basilika und einer kleinem Führung mit Pater Laurentius unserem priesterlichen Begleiter in diesen Tagen lauschten wir schon alle etwas müde dem Impuls „Christliches Leben ist anders“. Danach gings mit dem Auto nach Seitenstetten zurück. Den Marienfeiertag schlossen wir mit einer Abendmesse und unserem Tonbild „Die Gestalt Christi“ ab.

Der Samstag war von wechselhaftem Wetter geprägt. Über das Thema Sakramente sprach Pater Laurentius noch im Stift, danach starteten wir unsere zweite Wanderung durch Wald und über Wiesen, vorbei an staunenden Kühen und freundlichen Bauern. In den Pausen hörten wir näheres zum Thema Ehe und Vertiefung, zeitweise erwischte uns Regen und Wind, besonders weiter oben auf dem Weg nach St. Michael (568 Meter) und zur Hubertuskapelle auf rund 660 Meter Seehöhe. In der Hubertuskapelle feierten wir mit einem wunderbaren Fernblick bis zu den Gipfeln der Ennstaler Alpen eine gemeinsame Feldmesse, eine schöne Erfahrung. Nach einer Führung durch die historische Pfarrkirche von St. Michael und dem Impuls „Der Christ in seiner Kirche“ fuhren wir gemeinsam ins Stift Seitenstetten zurück. Nach einem weiteren Impuls am Abend erreichte der Tag mit der Versöhnungsfeier seinen Höhepunkt. Da flossen viele Tränen und viele Herzen öffneten sich. Rund um ein offenes Feuer haben wir dann noch in sehr gelöster Stimmung und mit großer Freude zahlreiche Lieder gesungen und diesen Tag spät abends gemeinsam beendet.